In Düsseldorf verwandelte sich gestern Abend der Nachthimmel über den Rheinwiesen in eine spektakuläre Lichtkulisse. Rund 300.000 Besucherinnen und Besucher bestaunten die Kombination aus traditionellem Feuerwerk und moderner Drohnenshow auf der Rheinkirmes. Erstmals bildeten 200 Drohnen beeindruckende Formationen – vom Riesenrad bis zum Düsseldorfer Wappen. Nach Angaben der Veranstalter war es die größte Drohnenshow, die je auf einer deutschen Kirmes gezeigt wurde.
«Die Menschen waren regelrecht verzaubert», berichtet Oliver Wilmering, Sprecher des St. Sebastianus Schützenvereins, der die Kirmes organisiert. «Besonders die Kinder konnten ihre Augen nicht von den Drohnen lassen.» Die 20-minütige Show begann mit dem traditionellen Höhenfeuerwerk, bevor die Drohnen den Himmel eroberten. Die perfekte Choreografie der Lichtobjekte, die sich zu Musik bewegten, löste immer wieder spontanen Applaus aus.
Was für Besucher magisch wirkte, war technische Höchstleistung. «Jede einzelne Drohne wird zentral gesteuert und muss auf den Zentimeter genau positioniert werden», erklärt Technikchef Markus Weber. Die Vorbereitung dauerte mehr als drei Monate. Für die Sicherheit sperrte die Stadt mehrere Rheinbrücken – eine Maßnahme, die trotz einiger Verkehrsbehinderungen von den meisten Düsseldorfern akzeptiert wurde.
Auf der Kirmes selbst herrschte ausgelassene Stimmung. Als ich durch die Menschenmassen schlenderte, bemerkte ich vor allem die Mischung aus Generationen: Großeltern, die ihren Enkeln von früheren Kirmesbesuchen erzählten, neben Teenagern, die die perfekten Selfie-Spots vor den leuchtenden Fahrgeschäften suchten.
Die Rheinkirmes läuft noch bis zum kommenden Sonntag. Schausteller und Organisatoren rechnen mit insgesamt mehr als vier Millionen Besuchern. Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller betonte: «Diese Kombination aus Tradition und Innovation zeigt, wie lebendig unsere Stadtkultur ist.» Die Frage bleibt, ob das digitale Spektakel künftig das klassische Feuerwerk ganz ersetzen wird. Die Meinungen der Besucher sind gespalten – doch begeistert waren gestern Abend alle.