Bei einem schweren Zwischenfall auf der Düsseldorfer Rheinkirmes wurden gestern Abend 19 Menschen verletzt, als während des Feuerwerks unerwartete Explosionen auftraten. Nach Angaben der Feuerwehr erlitten zwei Personen schwere Verletzungen, während 17 weitere leicht verletzt wurden. Das Unglück ereignete sich gegen 23 Uhr auf der größten Kirmes am Rhein.
«Es war ein ohrenbetäubender Knall, und dann regneten brennende Teile auf uns herab», berichtet Augenzeugin Marion Kramer (42), die mit ihrer Familie das beliebte Abschlussfeuerwerk beobachtete. Sofort brach Unruhe unter den tausenden Besuchern aus, die sich am Rheinufer versammelt hatten.
Ersten Untersuchungen zufolge kam es zu einer Fehlzündung bei mehreren Feuerwerkskörpern, die in zu geringem Abstand zueinander positioniert waren. Der verantwortliche Pyrotechniker steht unter Schock. «Wir prüfen aktuell, ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden», erklärt Polizeisprecher Thomas Schulz.
Als ich vor drei Jahren über das 500-jährige Jubiläum der Rheinkirmes berichtete, wurde die Veranstaltung noch als Musterbeispiel für Sicherheit bei Großveranstaltungen gelobt. Umso erschütternder wirkt dieser Vorfall nun auf die Schausteller und Organisatoren.
Die meisten Verletzungen wurden durch herabfallende Trümmerteile verursacht. Alle Betroffenen konnten nach ambulanter Behandlung die Krankenhäuser wieder verlassen. Der Schaustellerverband kündigte eine vollständige Aufarbeitung des Vorfalls an und will die Sicherheitsmaßnahmen für kommende Veranstaltungen überprüfen.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack für die sonst so fröhliche Traditionsveranstaltung. Ob das für Freitag geplante Abschlussfeuerwerk stattfinden wird, steht noch nicht fest. In Düsseldorf fragt man sich: Wie viel Risiko ist ein kurzes Spektakel am Himmel wert?