Die Rheinkirmes in Düsseldorf bekommt in diesem Jahr eine echte Neuheit: Ein Weinzelt wird zum ersten Mal auf den Oberkasseler Rheinwiesen stehen. Die Schaustellerfamilie Oscar Bruch junior und Senior haben angekündigt, dass sie nach über 50 Jahren Kirmes-Erfahrung etwas Neues wagen wollen. Ab dem 12. Juli werden auf 1000 Quadratmetern nicht nur Wein, sondern auch Cocktails, Champagner und rheinische Spezialitäten angeboten.
Als ich gestern über den noch leeren Kirmesplatz ging, konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie dieser Bereich bald mit Leben gefüllt sein wird. Die Schausteller sprechen von einer «Kombination aus Kirmes, Weinfest und Festival-Feeling» – eine Mischung, die es so auf der größten Kirmes am Rhein noch nicht gegeben hat.
«Wir möchten besonders die jüngere Generation ansprechen, die vielleicht bisher nicht so stark auf die Kirmes gegangen ist», erklärt Oscar Bruch junior. Das Konzept sieht vor, dass im Weinzelt täglich Live-Musik geboten wird, jedoch mit gemäßigter Lautstärke, sodass Gespräche weiterhin möglich sind.
Für Düsseldorf ist dies ein weiterer Schritt, traditionelle Volksfeste modern zu interpretieren. Die Schausteller reagieren damit auf veränderte Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher. In Hamburg habe ich ähnliche Entwicklungen beobachtet – Volksfeste, die ihre Angebote diversifizieren, haben meist größeren Erfolg.
Das Weinzelt wird laut den Veranstaltern Platz für etwa 600 Personen bieten. Es soll während der gesamten Kirmes-Zeit vom 12. bis 21. Juli geöffnet sein. Die Frage bleibt, ob das neue Konzept die Tradition der Rheinkirmes bereichern wird oder ob es bei einem einmaligen Experiment bleibt. Für Düsseldorf ist es jedenfalls ein spannendes neues Kapitel seiner Kirmes-Geschichte.