Auf dem Hamburger Heiligengeistfeld rollt jetzt die Stadt. Seit Kurzem lädt dort eine 1.200 Quadratmeter große Rollschuhbahn zum Rundenkurven ein – die größte mobile Rollschuhfläche Europas, wie die Betreiber betonen. Der Andrang am Eröffnungswochenende war enorm: Hunderte Hamburgerinnen und Hamburger aller Altersklassen schnallten sich die Rollen unter.
«Die Bahn ist der Hammer. Ich komme aus den 80ern und habe damals schon auf Rollschuhen getanzt», schwärmt Melanie (42), während sie elegant ihre Runden dreht. Der Untergrund aus speziellen Kunststoffplatten ist erstaunlich glatt und ermöglicht auch für Anfänger ein sicheres Gleiten.
Das Konzept «Roller Garden Hamburg» verbindet Nostalgie mit modernem Freizeitspaß. Neben der Hauptfläche gibt es eine separate Anfängerbahn sowie einen Food-Bereich mit Getränken und Snacks. Wer keine eigenen Rollschuhe besitzt, kann vor Ort welche ausleihen – allerdings zu nicht ganz günstigen 8 Euro pro Stunde zusätzlich zum Eintritt von 12 Euro.
Was mich als langjährige Beobachterin der Hamburger Freizeitszene besonders beeindruckt: Die Bahn schafft einen Ort der Begegnung. Teenager rollen neben Eltern mit Kindern, alte Rollschuh-Hasen zeigen Anfängern Tricks. «Wir wollen Menschen zusammenbringen und eine Alternative zu digitalen Freizeitbeschäftigungen bieten», erklärt Veranstalter Thomas Berger.
Die Sicherheit kommt nicht zu kurz. Helmausleihe ist kostenlos, und Sanitäter stehen bereit – was bei meinem Besuch auch nötig war, als ein übermütiger Skater stürzte.
Die Rollschuhbahn bleibt noch bis Ende September auf dem Heiligengeistfeld. Sie könnte ein Vorbild für andere Städte werden, wie urbane Freiflächen temporär belebt werden können. Ob sich das Format durchsetzt, hängt wohl davon ab, ob der Rollschuh-Boom mehr als nur ein kurzes Revival erlebt. Die Begeisterung der Hamburger lässt jedenfalls hoffen.