Fans zwischen Pyro-Faszination und Konsequenzen: RWE erneut zur Kasse gebeten
Es knallt, es leuchtet, es qualmt – die Pyroshow der RWE-Anhänger in Mannheim bot ein beeindruckendes Bild, aber eines mit teurem Nachspiel. Das DFB-Sportgericht hat Rot-Weiss Essen nun mit einer empfindlichen Geldstrafe von 41.720 Euro belegt. Der Grund: Beim Auswärtsspiel am Waldhof zündeten RWE-Fans mindestens 110 pyrotechnische Gegenstände.
Für viele Ultras gehört Pyrotechnik zur Fankultur wie Gesänge und Choreografien. «Pyrotechnik ist kein Verbrechen» lautet ihr Credo. Die Realität sieht jedoch anders aus. «Die Rechtslage ist eindeutig», erklärt Fanforscher Jonas Gabler. «In deutschen Stadien ist das Abbrennen von Pyrotechnik verboten – und das aus nachvollziehbaren Sicherheitsgründen.» Die gesundheitlichen Risiken durch Rauchentwicklung und Verbrennungsgefahr sind nicht von der Hand zu weisen.
Für RWE ist es nicht die erste Strafe dieser Art. Allein in dieser Saison mussten die Essener bereits mehrfach für das Fehlverhalten ihrer Anhänger zahlen. Besonders bitter: Ein Teil der Summe, genau 13.907 Euro, kann der Verein für sicherheitstechnische Maßnahmen verwenden – Geld, das sonst in die sportliche Entwicklung fließen könnte.
Die Debatte bleibt zwiespältig. Während Sicherheitsexperten auf die Gefahren hinweisen, argumentieren Fanvertreter, dass kontrollierte Pyrotechnik in anderen Ländern möglich sei. In Deutschland jedoch bleibt die Null-Toleranz-Politik bestehen, und RWE muss erneut tief in die Tasche greifen. Die Frage bleibt: Wie lässt sich die Leidenschaft der Fans mit den Sicherheitsanforderungen vereinbaren, ohne dass die Vereine dafür finanziell bluten müssen?