Das Telefon von Marcus Uhlig dürfte dieser Tage kaum stillstehen. Der RWE-Vorstandsvorsitzende jagt zusammen mit Sportdirektor Christian Flüthmann weiter nach einem Top-Stürmer für die kommende Drittliga-Saison. Nach dem Abgang von Leonardo Vonic bleibt eine schmerzhafte Lücke im Essener Angriff. Ron Berlinski allein wird’s nicht richten können.
Seit Wochen buhlt RWE intensiv um Pascal Lokotsch vom SV Elversberg. Der 28-jährige Angreifer hat in der vergangenen Zweitliga-Saison zwar nur zwei Treffer erzielt, gilt aber als robuster Strafraumspieler mit guter Technik. „Wir haben unser Angebot unterbreitet und warten nun auf eine Rückmeldung», verriet mir Uhlig gestern am Telefon. „Der Spieler lässt sich Zeit – das ist sein gutes Recht, aber für unsere Planungen nicht optimal.»
Die Situation ist symptomatisch für den aktuellen Transfermarkt. Treffsichere Mittelstürmer sind Mangelware und entsprechend begehrt. „Ein klassischer Neuner, der konstant trifft, kann sich seine Angebote aussuchen», erklärt Spielerberater Michael Bunte. „Die Drittligisten konkurrieren dabei oft mit finanzstärkeren Zweitligaklubs oder sogar Teams aus dem Ausland.»
In den Hafenstraßen-Foren diskutieren die Fans bereits alternative Kandidaten wie Manuel Wintzheimer (Jahn Regensburg) oder Kebba Badjie (Münster). Doch RWE will nichts überstürzen. „Wir brauchen keinen Namen, sondern einen Stürmer, der ins System passt», betont Flüthmann. Die Zeit drängt allerdings. In drei Wochen startet die neue Saison und Trainer Christoph Dabrowski würde seinen neuen Torjäger sicher gerne frühzeitig integrieren.
Wird die Stürmersuche wieder zur Hängepartie wie in den Vorjahren? Die Antwort kennt momentan wohl nicht einmal Marcus Uhlig selbst.