Ein ungewöhnliches Lichtspektakel erwartet Berlinerinnen und Berliner heute Abend: Die Fenster des Roten Rathauses erstrahlen in kräftigem Grün. Diese Aktion setzt ein deutliches Zeichen für die Kinderrechte, denn am 20. November jährt sich die UN-Kinderrechtskonvention zum 35. Mal. Die Beleuchtung ist Teil der globalen «Go Green»-Kampagne von UNICEF, die seit 2020 wichtige Gebäude weltweit in grünes Licht taucht.
In Deutschland leben etwa 13 Millionen Kinder und Jugendliche, deren Rechte durch die Konvention geschützt werden sollen. «Es ist unsere Aufgabe, Kindern eine Stimme zu geben», erklärte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner bei der Ankündigung der Aktion. Eine Verantwortung, die gerade in diesen Zeiten besondere Bedeutung hat.
In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich beobachtet, wie Kinderrechte zwar theoretisch anerkannt, aber praktisch oft vernachlässigt werden. Gerade in Berlin, wo jedes vierte Kind in Armut lebt, ist der Handlungsbedarf offensichtlich. Die grüne Beleuchtung mag symbolisch sein, lenkt aber den Blick auf reale Probleme.
«Wir müssen mehr für die Zukunft unserer Kinder tun», betonte auch Christina Rau, Schirmherrin von UNICEF Deutschland, kürzlich bei einer Veranstaltung in Hamburg. Eine Forderung, der sich Experten verschiedener politischer Lager anschließen.
Das grüne Licht am Roten Rathaus bleibt nur eine Nacht. Die Frage ist: Was bleibt danach für die Kinder in Berlin und Deutschland? Ein Symbol kann nur der Anfang sein – wahre Veränderung braucht konkrete Maßnahmen und politischen Willen.