In Buchholz in der Nordheide soll die Zukunft der Rütgersfläche nun gemeinsam mit den Bürgern gestaltet werden. Das 2,6 Hektar große Areal im Herzen der Stadt liegt seit Jahren brach. Der Stadtrat hat vergangene Woche einstimmig beschlossen, einen Ideenwettbewerb auszuschreiben, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen für die künftige Nutzung einbringen können.
«Diese Fläche ist ein Filetstück für unsere Stadtentwicklung», erklärt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Die zentrale Lage zwischen Bahnhof und Innenstadt biete enormes Potenzial für die 40.000-Einwohner-Stadt. Bereits jetzt zeichnen sich verschiedene Nutzungsideen ab: Wohnraum, Büroflächen, kulturelle Einrichtungen und öffentliche Plätze stehen im Raum.
Besonders die Verbindung zur nahegelegenen Innenstadt bereitet den Planern Kopfzerbrechen. «Wir müssen Lösungen finden, wie wir die Rütgersfläche optimal an die Fußgängerzone anbinden können», betont Stadtplaner Thomas Meier. Die Bahnschienen und die stark befahrene Bremer Straße stellen dabei natürliche Barrieren dar.
Als ich vor Jahren über die ersten Entwicklungspläne für das Gelände berichtete, war die Stimmung noch eine andere. Damals dominierte Skepsis, ob überhaupt etwas aus den hochfliegenden Plänen werden würde. Heute spürt man in Buchholz eine neue Dynamik und Offenheit für innovative Stadtentwicklung.
Die SPD-Fraktion hat bereits angekündigt, sich besonders für bezahlbaren Wohnraum einzusetzen. «Wir brauchen keine Luxusappartements, sondern Wohnungen, die sich normale Familien leisten können», so Fraktionsvorsitzende Maria Schmidt. Die CDU setzt dagegen stärker auf die Ansiedlung von Gewerbe und Einzelhandel.
Der Ideenwettbewerb soll im Frühjahr 2024 starten. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet und in einen städtebaulichen Rahmenplan eingearbeitet. Eine Entscheidung über die konkrete Nutzung wird frühestens Ende 2024 erwartet.
Was in Buchholz passiert, steht beispielhaft für viele Mittelstädte in Deutschland: Wie kann man innerstädtische Brachen so entwickeln, dass sie zur Lebensqualität beitragen und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig sind? Die Antwort auf diese Frage wird nicht nur die Zukunft der Rütgersfläche bestimmen, sondern auch das Gesicht von Buchholz für kommende Generationen prägen.