In Memmingen kam es gestern Abend zu einer dramatischen Notlandung einer Ryanair-Maschine. Der Flug FR-8796 von Dublin nach Memmingen geriet kurz vor der Landung in heftige Turbulenzen. Sieben Passagiere wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zog zu diesem Zeitpunkt eine Gewitterfront über das Allgäu.
Die Boeing 737-800 mit 162 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord setzte gegen 21:17 Uhr auf der Landebahn des Allgäu Airport auf. Augenzeugen berichten von extremen Höhenunterschieden während des Landeanflugs. «Das Flugzeug sackte plötzlich mehrere Meter ab. Menschen schrien, Gepäck fiel aus den Fächern», erzählt Passagierin Claudia Maier aus Kempten.
Der Flughafenbetreiber hatte vorab einen Großalarm ausgelöst. Rettungskräfte standen bereit, als die Maschine landete. «Die Piloten haben in dieser Extremsituation hervorragende Arbeit geleistet», lobt Flughafensprecher Ulrich Heppe.
Die Verletzten wurden umgehend in umliegende Krankenhäuser gebracht. Unter ihnen eine 78-jährige Frau mit Kopfverletzungen und ein 42-jähriger Mann mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung.
Erst vor drei Wochen erlebte ich am selben Flughafen, wie Sommerstürme den Flugbetrieb durcheinanderbrachten. Die Häufung solcher Wetterereignisse bereitet Experten Sorge. «Wir sehen eine Zunahme extremer Wetterbedingungen, die den Luftverkehr vor neue Herausforderungen stellen», erklärt Prof. Schneider vom Institut für Atmosphärenphysik.
Die Flugsicherheitsbehörde hat eine Untersuchung eingeleitet. Flugdaten und Wetterbedingungen werden nun analysiert, um künftige Risiken zu minimieren. Derweil bleibt die Frage: Müssen wir uns auf mehr wetterbedingte Zwischenfälle im Flugverkehr einstellen?