Die S-Bahn-Lücke im Hamburger Süden belastet den Alltag tausender Pendler seit gestern. Zwischen Neugraben und Buxtehude sowie Stade fallen die Linien S3 und S5 für zwei Wochen komplett aus. Die Deutsche Bahn erneuert auf dieser wichtigen Pendlerstrecke Gleise, Weichen und Signaltechnik. Laut Bahn nutzen täglich rund 20.000 Fahrgäste diese Verbindung.
Ersatzbusse verkehren zwar im 10-Minuten-Takt während der Hauptverkehrszeit, doch die Fahrtzeit verlängert sich erheblich. «Mit 40 statt 15 Minuten müssen Pendler zwischen Buxtehude und Neugraben rechnen», erklärt Bahnsprecherin Sandra Seyboldt. Für die Gesamtstrecke bis Stade sind es sogar bis zu 70 Minuten mehr.
An den Bahnhöfen stehen Servicemitarbeiter bereit, um Fahrgäste zu informieren. Dennoch herrscht Verwirrung bei vielen Pendlern. «Ich fahre seit 15 Jahren diese Strecke zur Arbeit, aber so chaotisch wie heute war es selten», berichtet Anwohnerin Sabine Meier am Bahnhof Neugraben.
Die Bauarbeiten sind Teil eines größeren Sanierungsprogramms, das die Zuverlässigkeit der S-Bahn verbessern soll. Aus meiner langjährigen Beobachtung der Hamburger Verkehrspolitik weiß ich: Die Bahn wählt für solche Arbeiten bewusst die Sommerzeit, wenn weniger Schüler und Berufspendler unterwegs sind.
Die Einschränkungen dauern bis zum 28. Juni. Reisende können sich auf der Website der S-Bahn Hamburg oder in der HVV-App informieren. Für die betroffenen Gemeinden im Hamburger Umland bedeutet die Sperrung eine echte Belastungsprobe. Wie lange werden Pendler solche regelmäßigen Einschränkungen noch akzeptieren?