In Stade atmen Pendler heute auf: Die S-Bahnlinie 3 verkehrt wieder planmäßig zwischen Hamburg und Stade, nachdem eine hartnäckige Signalstörung den Verkehr für 24 Stunden massiv beeinträchtigt hatte. Zwischen Stade und Buxtehude mussten gestern rund 10.000 Fahrgäste auf Ersatzbusse umsteigen. Nach Angaben der Deutschen Bahn war ein defektes Stellwerk in Agathenburg die Ursache.
«Es war wie verhext», erzählt mir ein Lokführer am Bahnhof Stade. «Solche technischen Störungen sind leider keine Seltenheit mehr auf dieser Strecke.» Die Infrastruktur der Bahnlinie, die seit 2007 als S-Bahn betrieben wird, gilt als veraltet. Laut DB-Sprecher Oliver Schmidt mussten Techniker Teile des Signals komplett erneuern. «Wir haben im vergangenen Jahr bereits 1,3 Millionen Euro in die Modernisierung dieser Strecke investiert, aber der Sanierungsbedarf ist enorm.»
Für Pendlerin Maria Köster aus Horneburg bedeutete die Störung einen Umweg von fast einer Stunde. «Ich komme seit Tagen zu spät zur Arbeit nach Hamburg. Die Busse waren hoffnungslos überfüllt.» Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert nun eine grundlegende Sanierung der Strecke. Sprecher Malte Wagner: «Die Zuverlässigkeit der Bahn steht und fällt mit der Qualität der Infrastruktur.»
Besonders für die Samtgemeinden im Alten Land ist die S-Bahn eine wichtige Lebensader. Ein Drittel der Berufstätigen pendelt täglich nach Hamburg. Ob die Probleme dauerhaft behoben sind, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden dennoch, vor Fahrtantritt die aktuelle Lage zu prüfen.