Die Schwimmbäder in Dortmund stehen vor einem massiven Problem: ein Sanierungsstau von rund 35 Millionen Euro. Besonders betroffen sind das Südbad und das Hallenbad Brackel, deren Zustand sich zunehmend verschlechtert. Die Stadt steht vor der Herausforderung, ihre Bäderlandschaft trotz knapper Kassen zu erhalten. Fast 600.000 Besucherinnen und Besucher nutzen jährlich die Dortmunder Bäder.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten eine solche Diskrepanz zwischen Bedarf und finanziellen Möglichkeiten gesehen. Der Revierpark Wischlingen soll nun zum Rettungsanker werden. Durch einen geplanten Neubau dort könnten andere marode Standorte entlastet werden. «Wir müssen zukunftsfähige Entscheidungen treffen, auch wenn sie unpopulär sind», erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Die Planungen sind bereits angelaufen. Ein Konzept des Sport- und Freizeitbetriebe-Eigenbetriebs sieht vor, das Südbad und Hallenbad Brackel mittelfristig zu schließen. Der Widerstand ist groß. Anwohner und Schulen befürchten längere Wege zum Schwimmunterricht.
Besonders dramatisch ist die Situation im Südbad. Die Technik stammt größtenteils aus den 1960er Jahren und fällt regelmäßig aus. Ein Schulleiter aus der Südstadt berichtet: «Wir mussten den Schwimmunterricht mehrfach absagen. Die Kinder leiden darunter.»
Die Entscheidung über die Zukunft der Bäder wird im Frühjahr 2025 erwartet. Bis dahin bleibt die Frage: Kann ein zentrales Bad im Revierpark wirklich die Lösung sein? Oder braucht es mehr dezentrale Angebote, um Schwimmen als Grundfertigkeit für alle Dortmunder Kinder zu sichern?