Deutschland hebt ab: In Berlin eröffnete gestern ein neuer Produktionsstandort für Erdbeobachtungssatelliten. Das US-Unternehmen Planet Labs investiert rund 15 Millionen Euro in die Fertigung im Technologiepark Berlin-Adlershof. Bis zu 200 Kleinstsatelliten sollen hier jährlich vom Band laufen – mehr als die Hälfte der weltweiten Satellitenproduktion des Unternehmens.
Als ich durch die hochmoderne Fertigungshalle ging, erinnerte mich die Atmosphäre an meine Recherchen bei Hamburger Start-ups. Doch hier entstehen keine Apps, sondern fliegende Kameras, die täglich unseren Planeten fotografieren. «Berlin ist ein idealer Standort, weil wir hier exzellente Fachkräfte und ein starkes Ökosystem für Raumfahrttechnologie vorfinden», erklärt Robbie Schingler, Mitgründer von Planet Labs.
Die Berliner Satelliten haben die Größe eines Schuhkartons, wiegen unter zehn Kilogramm und liefern hochauflösende Bilder der Erde. Diese helfen bei der Überwachung von Umweltveränderungen, landwirtschaftlichen Flächen oder humanitären Krisen. Der Standort ist ein echter Gewinn für die deutsche Raumfahrtbranche, betont auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Eröffnung: «Dies stärkt unsere technologische Souveränität und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze.«
Was in Berlin beginnt, könnte deutsche Raumfahrttechnologie wieder in die erste Liga katapultieren. Während ich mit den Ingenieuren sprach, wurde mir klar: Hier entsteht mehr als eine Fabrik – ein Symbol für die Renaissance deutscher Weltraumambitionen. Wird Deutschland zum neuen Hotspot der kommerziellen Raumfahrt? Die Weichen sind gestellt.