Die Billstraße im Hamburger Osten wurde gestern Schauplatz einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Gegen 16:30 Uhr alarmierten Zeugen die Polizei, nachdem mehrere Personen mit Schlagstöcken und Metallstangen aufeinander losgegangen waren. Mindestens drei Männer wurden verletzt, einer davon schwer. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, darunter mehrere Streifenwagen und ein Notarzt.
Als die Beamten eintrafen, hatten sich die meisten Beteiligten bereits vom Tatort entfernt. «Wir konnten mehrere Verdächtige im näheren Umkreis festnehmen», bestätigte Polizeisprecherin Anja Meier. Die Ermittler vermuten einen Streit im Schrotthandel-Milieu als Auslöser der Gewalt. Die Billstraße ist bekannt für ihre zahlreichen Schrotthandlungen und Second-Hand-Läden.
Die Gegend beschäftigt die Behörden nicht zum ersten Mal. Erst vor drei Monaten kam es hier zu einem verheerenden Brand, der mehrere Geschäfte zerstörte. Anwohner berichten von zunehmenden Spannungen zwischen verschiedenen Händlergruppen. «Die Stimmung ist schon länger angespannt», erzählt mir Kioskbesitzer Mehmet A. (53), dessen Laden nur wenige Meter vom Tatort entfernt liegt.
Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Bereich um die Billstraße blieb für mehrere Stunden abgesperrt, während Beamten Spuren sicherten und Zeugen befragten. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach weiteren Beteiligten.
Für die Anwohner bleibt ein mulmiges Gefühl. Die zunehmende Gewalt im öffentlichen Raum wirft Fragen zur Sicherheit in diesem Teil Hamburgs auf. Werden verstärkte Polizeikontrollen die Lage beruhigen können? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der gestrige Vorfall ein Einzelfall bleibt oder Vorbote weiterer Konflikte ist.