In Kiel haben heute die Bauarbeiten für den «NordPark» begonnen, Schleswig-Holsteins größtes Klimaprojekt. Mit 30 Hektar Grünfläche und 5.000 neu gepflanzten Bäumen soll ein städtischer Wald entstehen, der das Stadtklima verbessern und zugleich als Naherholungsgebiet dienen wird. Ministerpräsident Daniel Günther betonte bei der Grundsteinlegung die Bedeutung für den Klimaschutz im Norden.
«Wir brauchen mehr solcher mutigen Projekte, die Naturschutz und Lebensqualität verbinden», erklärte Günther vor rund 200 Besuchern. Die Kosten von 25 Millionen Euro werden zu gleichen Teilen vom Land, der Stadt Kiel und EU-Fördermitteln getragen.
Als Reporterin vor Ort war ich besonders von der großen Beteiligung junger Menschen beeindruckt. Schülerinnen und Schüler aus zwölf Kieler Schulen pflanzten symbolisch die ersten Bäume. «Ich finde es cool, dass wir mithelfen dürfen», sagte die 14-jährige Emma Schmidt vom Humboldt-Gymnasium.
Das Projekt hat jedoch auch Kritiker. Die Bürgerinitiative «Kieler Stadtentwicklung» bemängelt die hohen Kosten und fordert stattdessen mehr Investitionen in bezahlbaren Wohnraum. Stadtplaner Professor Matthias Henke von der Universität Flensburg sieht hingegen langfristige Vorteile: «Studien zeigen, dass urbane Wälder die Temperaturen im Sommer um bis zu 5 Grad senken können.»
Bis Herbst 2026 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt sein. Die Kielerinnen und Kieler müssen sich also noch etwas gedulden, bevor sie im neuen Stadtwald spazieren können. Doch die Vorfreude ist groß – und das Projekt könnte Modellcharakter für andere Städte im Norden haben.
Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf der Webseite der Stadt Kiel.