In Frankfurt am Main ist ein junger Mann nach einem Faschingsumzug durch einen Schuss ins Gesicht verletzt worden. Ein bislang unbekannter Täter feuerte am Dienstagabend mit einer Schreckschusswaffe auf den 25-Jährigen, der anschließend mit Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Polizei hat eine Fahndung eingeleitet und sucht dringend nach Zeugen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 21 Uhr in der Großen Bockenheimer Straße, besser bekannt als «Fressgass», einer belebten Fußgängerzone im Herzen Frankfurts. Laut Augenzeugen war der Täter Teil einer vierköpfigen Gruppe junger Männer, die mit dem Opfer zunächst in einen verbalen Streit geraten waren.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten erlebt, dass Karneval so eskaliert. Doch die Stimmung in den Innenstädten hat sich verändert. «Wir beobachten eine zunehmende Bereitschaft, Konflikte mit Waffen auszutragen«, bestätigt ein Sprecher der Frankfurter Polizei. Der Täter wird als etwa 17 bis 20 Jahre alt beschrieben, mit dunklen Haaren und südländischem Erscheinungsbild.
Für Anwohner der Fressgass ist der Vorfall ein Schock. «Früher konnte man hier unbesorgt feiern», erzählt mir eine Kioskbesitzerin, die seit 30 Jahren in der Straße arbeitet. Der Besitz von Schreckschusswaffen ist mit kleinem Waffenschein zwar legal, ihr Einsatz gegen Menschen jedoch strafbar.
Die Polizei bittet nun Zeugen, sich unter der Telefonnummer 069-75551299 zu melden. Egal ob Handyvideos oder Beobachtungen – jeder Hinweis könnte entscheidend sein. Währenddessen fragt man sich in Frankfurt: Wie sicher sind unsere Feiern noch, wenn selbst Karneval zum Tatort wird?