Die Stille der Nacht in Dortmund-Berghofen wurde am Dienstag jäh unterbrochen, als mehrere Schüsse fielen. Ein 40-jähriger Mann wurde in seinem Auto von Projektilen getroffen, während er gegen 22:45 Uhr auf der Berghofer Straße unterwegs war. Wie durch ein Wunder wurde er nur leicht verletzt. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet, um den Fall aufzuklären.
Noch in der Nacht untersuchten Spezialisten der Polizei das beschädigte Fahrzeug. An der Karosserie waren deutlich mehrere Einschusslöcher zu erkennen. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt, während Beamte mit Taschenlampen den Asphalt nach Patronenhülsen absuchten.
«Wir gehen von einem gezielten Angriff aus», erklärte Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Mittwochmorgen. «Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um die Hintergründe aufzuklären.» Der Verletzte konnte nach kurzer Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen.
Die Anwohner zeigen sich erschüttert. «Ich habe die Schüsse gehört und dachte erst an Silvesterböller», berichtet eine Frau, die nahe des Tatorts wohnt. «Als dann die Polizei mit Blaulicht anrückte, war klar, dass etwas Ernstes passiert sein musste.»
Als Reporterin habe ich in meinen Jahren in der Region selten eine solche Betroffenheit erlebt. Der Vorfall trifft die Menschen in Berghofen ins Mark – gilt der Stadtteil doch eigentlich als ruhige Wohngegend.
Die Polizei bittet nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer am Dienstagabend verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Tatorts beobachtet hat, sollte sich umgehend melden. Die Ermittler prüfen auch, ob es einen Zusammenhang mit früheren Vorfällen geben könnte.
Die Schüsse von Berghofen werfen ein Schlaglicht auf die Frage, wie sicher unsere vermeintlich ruhigen Stadtteile wirklich sind. Und während die Polizei noch im Dunkeln tappt, bleibt für die Anwohner ein mulmiges Gefühl zurück.