Erneut erschüttern Schüsse Berliner Bezirke. In Kreuzberg und Neukölln fielen in der Nacht zum Sonntag Schüsse, bei denen ein Mann schwer verletzt wurde. Die Polizei fahndet nach mehreren Verdächtigen. Laut Berliner Polizei wurden in beiden Stadtteilen insgesamt 25 Patronenhülsen gefunden – eine beunruhigende Zahl, die das Ausmaß der Gewalt verdeutlicht.
Gegen 2:40 Uhr alarmierten Anwohner die Einsatzkräfte zum Görlitzer Park in Kreuzberg. Zeugen berichteten von Schüssen und flüchtenden Personen. Fast zeitgleich fielen auch in Neukölln, in der Fuldastraße, Schüsse. «Wir prüfen intensiv mögliche Zusammenhänge zwischen beiden Vorfällen», erklärte Polizeisprecher Martin Halweg gegenüber der Presse.
Auf der Flucht wurden die Täter von einem Streifenwagen verfolgt, konnten jedoch entkommen. Im Görlitzer Park entdeckten die Beamten einen schwer verletzten 22-jährigen Mann mit Schussverletzungen. Er wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht.
Als ich heute Morgen am Tatort in Kreuzberg war, zeigten sich viele Anwohner erschüttert. «Das ist doch kein Wilderwest hier», sagte mir eine ältere Dame kopfschüttelnd. Die Ermittler der 1. Mordkommission haben die Tatorte weiträumig abgesperrt und suchen nach Spuren und weiteren Zeugen.
Die Hintergründe bleiben bislang unklar. Experten vermuten jedoch Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Die Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Totschlag aus. Diese Vorfälle reihen sich in eine beunruhigende Serie von Gewaltdelikten in Berlin ein. Wird die Hauptstadt zum Schauplatz immer brutalerer Bandenkonflikte? Die Antwort bleibt offen, während die Polizei ihre Fahndung fortsetzt.