Die Ruhe des Morgens wurde heute in Berlin-Westend jäh unterbrochen. Um 7:45 Uhr musste ein Schulbus auf der Reichsstraße eine Vollbremsung hinlegen, weil eine Fußgängerin plötzlich auf die Straße trat. In dem voll besetzten Bus wurden 15 Personen verletzt, darunter 13 Schulkinder im Alter zwischen 11 und 14 Jahren.
Der Bus der Linie M49 war auf dem Weg zur Conrad-Schule, als das Unglück geschah. «Ich habe nur gesehen, wie der Fahrer plötzlich auf die Bremse trat und alle nach vorne flogen», berichtet die 13-jährige Lena, die mit leichten Prellungen davonkam. Glücklicherweise trug niemand schwere Verletzungen davon, wie die Berliner Feuerwehr mitteilte.
Vor Ort bot sich ein chaotisches Bild. Rettungskräfte versorgten die Verletzten, während besorgte Eltern eintrafen. Als ich am Unfallort ankam, sah ich die Anspannung in den Gesichtern der Kinder – viele standen sichtlich unter Schock. Die Polizei sperrte die Reichsstraße stadteinwärts für etwa zwei Stunden, was den Berufsverkehr erheblich beeinträchtigte.
Der 52-jährige Busfahrer, der seit 17 Jahren für die BVG tätig ist, handelte geistesgegenwärtig. «Er hat Schlimmeres verhindert», bestätigte ein Polizeisprecher. Die Fußgängerin, eine 42-jährige Frau, blieb unverletzt und wurde noch am Unfallort befragt. Warum sie unvermittelt auf die Straße trat, bleibt unklar.
Solche Vorfälle zeigen, wie schnell der Schulweg zur Gefahr werden kann. Im vergangenen Jahr gab es in Berlin 128 Unfälle mit Schulbussen. Die BVG prüft nun, ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen nötig sind. Für die betroffenen Kinder wird psychologische Betreuung angeboten. Eine Frage bleibt: Wie können wir unsere Kinder auf dem Schulweg besser schützen?