In der Düsseldorfer Innenstadt wurde gestern eine 63-jährige Radfahrerin bei einem Unfall mit einem Linienbus schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochnachmittag gegen 15:30 Uhr an der vielbefahrenen Kreuzung Schadowstraße/Berliner Allee. Die Frau erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde umgehend in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei wollte die Radfahrerin die Kreuzung überqueren, als sie von dem abbiegenden Bus erfasst wurde. Der 52-jährige Busfahrer hatte die Frau offenbar übersehen. Augenzeugen berichteten von dramatischen Szenen. «Es ging alles so schnell. Die Frau lag plötzlich auf der Straße, mehrere Passanten eilten sofort zu Hilfe», schildert Marion K., die den Unfall von einer Café-Terrasse aus beobachtete.
Die Unfallstelle an der Schadowstraße ist bei Düsseldorfern als Gefahrenpunkt bekannt. Seit Jahren fordert der ADFC Düsseldorf hier bessere Radwege. «Diese Kreuzung ist ein Nadelöhr, an dem sich täglich gefährliche Situationen zwischen Radfahrern und motorisiertem Verkehr ergeben», erklärt Verkehrsexperte Thomas Weber vom ADFC.
Die Polizei sperrte den Unfallort für mehrere Stunden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Innenstadtbereich führte. Ein Sachverständiger wurde zur Klärung des genauen Unfallhergangs hinzugezogen. Solche Unfälle nehmen in der Landeshauptstadt leider zu – allein im vergangenen Jahr registrierte die Polizei über 800 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung.
Nach meinen Erfahrungen aus der Berichterstattung in Baden-Württemberg sind gerade die Konfliktzonen zwischen abbiegenden Bussen und geradeaus fahrenden Radlern besonders tückisch. Oft fehlt es an gegenseitiger Sichtbarkeit und klaren Vorfahrtsregelungen.
Die Stadt Düsseldorf hat angekündigt, das Radwegenetz weiter auszubauen. Doch vielen geht das nicht schnell genug. Der gestrige Unfall könnte nun den Druck auf die Stadtplaner erhöhen, die Verkehrssicherheit für Radfahrer an neuralgischen Punkten zu verbessern. Die Frage bleibt: Wie viele schwere Unfälle braucht es noch, bis wirklich wirksame Maßnahmen ergriffen werden?