Die Lippische Straße in Düsseldorf-Heerdt glich gestern Abend einem Trümmerfeld. Kurz nach 22 Uhr verlor ein 21-jähriger BMW-Fahrer beim Abbiegen die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Ampelmast. Alle drei Insassen wurden schwer verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Die Feuerwehr musste die Eingeklemmten mit schwerem Gerät befreien.
Was genau zum Kontrollverlust führte, untersucht nun die Polizei. Zeugenaussagen zufolge war der Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Der Aufprall war so heftig, dass der Motorblock aus dem Fahrzeug gerissen wurde und 15 Meter weit flog. Glassplitter, Fahrzeugteile und Trümmer verteilten sich über die gesamte Kreuzung.
«Die Wucht des Aufpralls hat das Auto regelrecht zerrissen», berichtet Einsatzleiter Michael Brandes von der Düsseldorfer Feuerwehr. «Dass hier überhaupt jemand überlebt hat, grenzt an ein Wunder.»
Anwohner Dieter Kleinschmidt (67) war einer der Ersten am Unfallort: «Ich hörte einen Knall, der klang wie eine Explosion. Als ich aus dem Fenster sah, konnte ich es kaum glauben – das Auto war kaum noch als solches zu erkennen.»
Seit Jahren warnen Anwohner vor der gefährlichen Kurve an der Lippischen Straße. Bereits dreimal kam es hier in den vergangenen zwei Jahren zu schweren Unfällen. Die Stadt hatte zwar Geschwindigkeitsbegrenzungen eingerichtet, doch die werden häufig ignoriert. Nach meinen Recherchen fehlt es an regelmäßigen Kontrollen.
Die Polizei sperrte die Unfallstelle für vier Stunden. Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen, um den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. Die Ermittler prüfen auch, ob illegales Autorennen oder Alkohol eine Rolle spielten.
Der Unfall wirft erneut die Frage auf, wie die Stadt gegen Raser vorgehen kann. Braucht es härtere Kontrollen oder bauliche Veränderungen? Für die Betroffenen und ihre Familien kommt diese Diskussion leider zu spät.