In Düsseldorf warnen die Behörden erneut eindringlich vor dem Baden im Rhein. Trotz sommerlicher Temperaturen von über 30 Grad und der verlockenden Abkühlung im Fluss: Das Schwimmen im Rhein bleibt lebensgefährlich. Allein im vergangenen Jahr kamen in Nordrhein-Westfalen mehrere Menschen bei Badeunfällen ums Leben. Die Wasserschutzpolizei beobachtet besonders an Wochenenden zahlreiche Badegäste an den Ufern.
«Der Rhein ist eine Bundeswasserstraße mit starkem Schiffsverkehr und tückischen Strömungen», erklärt Hauptkommissar Michael Richter von der Düsseldorfer Wasserschutzpolizei. «Selbst geübte Schwimmer können durch die Sogwirkung vorbeifahrender Schiffe unter Wasser gezogen werden.» Die Unterströmungen sind besonders heimtückisch, weil sie von der Oberfläche nicht sichtbar sind.
Die Gefahr wird häufig unterschätzt. Immer wieder muss die DLRG ausrücken, um in Not geratene Schwimmer zu retten. «Die Menschen sehen nur das ruhig wirkende Wasser an der Oberfläche», berichtet Einsatzleiter Thomas Hennig. «Was sie nicht sehen können, sind die Strudel und Verwirbelungen unter Wasser.»
In meinen fast 20 Jahren als Reporterin habe ich mehrfach mit Angehörigen von Ertrunkenen gesprochen. Die Trauer und das Unverständnis sind immer gleich groß: «Hätten wir doch nur auf die Warnungen gehört.»
Als Alternative empfiehlt die Stadt Düsseldorf die zahlreichen Freibäder und Badeseen im Umland. Für Familien mit Kindern ist das Strandbad Lörick eine sichere Alternative. Der Eintritt ist erschwinglich, und die Wasserqualität wird regelmäßig kontrolliert.
Die Bußgelder für verbotenes Baden im Rhein können bis zu 500 Euro betragen. Doch wie ein Polizeisprecher mir gestern sagte: «Es geht nicht ums Geld. Es geht ums Überleben.» Angesichts weiterer Hitzetage bleibt zu hoffen, dass die Düsseldorfer vernünftig bleiben. Denn kein Badespaß ist ein Menschenleben wert.