In Hamburg-Niendorf rückte gestern Abend ein Großaufgebot der Polizei mit Spezialeinheiten an. Im Zentrum der Aktion stand ein Wohnhaus im Stadtteil, wo Beamte nach Waffen suchten. Anwohner berichteten von schwer bewaffneten Polizisten und SEK-Kräften, die zwischen 17 und 22 Uhr im Einsatz waren. Über 30 Einsatzfahrzeuge säumten zeitweise die Straßen des sonst so ruhigen Viertels.
Wie die Polizei heute bestätigte, handelte es sich um eine Durchsuchungsaktion nach dem Waffengesetz. «Wir hatten konkrete Hinweise auf illegal gelagerte Waffen», erklärte Polizeisprecherin Jana Meier. Das SEK wurde hinzugezogen, weil von einer möglichen Gefährdungslage ausgegangen werden musste.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine solche Anspannung bei Anwohnern erlebt. «Wir wurden gebeten, in unseren Häusern zu bleiben», erzählte mir Anwohnerin Petra Schulz (57). «Plötzlich steht das SEK vor deiner Tür – das ist schon beängstigend.»
Die Beamten stellten nach Polizeiangaben tatsächlich mehrere Waffen sicher. Ob es zu Festnahmen kam, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bestätigen. Die Durchsuchungsaktion verlief offenbar ohne Zwischenfälle, was die professionelle Vorbereitung der Einsatzkräfte unterstreicht.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Problematik illegaler Waffen auch in vermeintlich beschaulichen Stadtteilen. Die Ermittlungen laufen weiter – und die Niendorfer werden wohl noch einige Zeit über den ungewöhnlichen Abend sprechen, der ihre gewohnte Ruhe so plötzlich unterbrach.