Als ich heute den Berliner Zoo besuchte, herrschte eine besondere Aufregung rund um das Pinguingehege. Der Grund: Erstmals seit 36 Jahren hat ein Felsenpinguin-Paar erfolgreich Nachwuchs bekommen. Das kleine Küken schlüpfte bereits Ende April und entwickelt sich prächtig, wie Zoosprecherin Philine Hachmeister bestätigte.
Mit nur 3.000 Brutpaaren weltweit gehören Felsenpinguine zu den stark gefährdeten Arten. «Jedes gesunde Küken ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Spezies», erklärte Zoodirektor Andreas Knieriem bei unserem Gespräch. Der kleine Pinguin wird noch von beiden Elternteilen abwechselnd gewärmt und gefüttert – ein faszinierendes Beispiel elterlicher Fürsorge in der Tierwelt.
Was mich besonders beeindruckt: Die goldenen Federbüschel, die für diese Pinguinart so charakteristisch sind, werden erst im Alter von etwa vier Monaten sichtbar. Bis dahin trägt das Küken ein graubraunes Daunenkleid. In der Wildnis leben diese Vögel auf felsigen Inseln im südlichen Atlantik, wo ihre Population durch Klimawandel und Überfischung stark zurückgegangen ist.
Während ich die kleine Familie beobachtete, konnte ich die Begeisterung der Berliner Zoobesucher spüren. Ein älterer Herr meinte: «Sowas habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen.» Der Zoo plant bereits, das Küken in einigen Wochen der Öffentlichkeit vorzustellen, wenn es selbständiger geworden ist.
Diese seltene Geburt ist nicht nur ein Grund zum Feiern für den Berliner Zoo, sondern gibt auch Hoffnung für den Artenschutz. Manchmal braucht es kleine Wunder wie dieses Pinguinküken, um uns daran zu erinnern, wie kostbar die Vielfalt unserer Tierwelt ist.