Die Polizei Dresden ermittelt seit gestern Abend in einem besonders alarmierenden Fall. Ein bislang unbekannter Mann soll zwei Kinder in einer Straßenbahn der Linie 3 sexuell belästigt haben. Der Vorfall ereignete sich gegen 17:30 Uhr auf der Strecke zwischen Wilder Mann und Trachenberger Platz. Die Kinder, neun und elf Jahre alt, waren ohne Begleitung Erwachsener unterwegs.
Nach ersten Erkenntnissen sprach der Mann die beiden Kinder zunächst an, um dann sexuell übergriffig zu werden. Die genauen Details hält die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen und zum Schutz der Minderjährigen zurück. Die Kinder konnten an einer Haltestelle aussteigen und holten sofort Hilfe. Inzwischen werden sie von speziell geschulten Kräften betreut.
«Solche Fälle erschüttern besonders, weil sie unsere Jüngsten betreffen», erklärt Polizeisprecherin Jana Ulbricht. «Wir bitten die Bevölkerung um Mithilfe, um den Täter schnellstmöglich zu identifizieren.»
Die Ermittler beschreiben den Gesuchten als etwa 30 Jahre alt, circa 1,75 Meter groß mit dunklen Haaren. Er trug eine schwarze Jacke und hatte einen dunklen Rucksack dabei. Auffällig war sein ungepflegtes Erscheinungsbild.
Als ich vor Jahren über Präventionsarbeit an Dresdner Schulen berichtete, wurde deutlich: Kinder müssen früh lernen, in solchen Situationen sofort Hilfe zu holen – genau das haben die beiden Opfer richtig gemacht.
Die Polizei wertet nun Kameramaterial der DVB aus und sucht dringend Zeugen, die gestern Nachmittag in der Linie 3 unterwegs waren. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter 0351/483-2233 entgegen.
Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, wie wir den öffentlichen Raum für Kinder sicherer gestalten können. Während die Polizei mit Hochdruck nach dem Täter fahndet, bleibt zu hoffen, dass Mitfahrende künftig noch aufmerksamer werden – denn manchmal kann schon ein beherztes Eingreifen weitere Übergriffe verhindern.