Nach einem brutalen sexuellen Übergriff an der Haltestelle Niederkassel hat das Landgericht Düsseldorf einen 30-jährigen Mann zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Der Angeklagte hatte im März eine junge Frau attackiert, als diese spätabends auf ihren Bus wartete.
Ich war bei der Urteilsverkündung dabei und spürte die Erleichterung im Gerichtssaal, als der Richter das Strafmaß verkündete. «Die Beweislast war erdrückend», erklärte der Vorsitzende Richter bei seiner Urteilsbegründung. Die DNA-Spuren des Täters wurden am Tatort gefunden, zudem identifizierte die 23-jährige Geschädigte den Mann zweifelsfrei.
Der Fall hatte in den vergangenen Monaten viele Menschen in Düsseldorf verunsichert. Besonders abends trauten sich viele Frauen nicht mehr allein an Haltestellen zu warten. Eine Passantin hatte damals durch beherztes Eingreifen und lautes Rufen den Täter in die Flucht geschlagen, bevor es zur Vergewaltigung kam.
«Es war das Schlimmste, was ich je erlebt habe», sagte das Opfer unter Tränen während ihrer Aussage. Die junge Frau leidet bis heute unter den psychischen Folgen der Tat und befindet sich in therapeutischer Behandlung.
Die Nebenklagevertreterin zeigte sich zufrieden: «Das Urteil sendet ein wichtiges Signal – solche Taten werden konsequent geahndet.» Der Verurteilte muss zudem ein Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe zahlen.
Was bleibt, ist die Frage nach mehr Sicherheit im öffentlichen Raum. Die Polizei Düsseldorf hat ihre Präsenz an Haltestellen verstärkt, doch wie lange wird das anhalten? Der Fall zeigt einmal mehr: Sicherheit im öffentlichen Raum geht uns alle an – und manchmal kann beherztes Eingreifen Leben verändern.