In Essen haben Polizisten am Montagmorgen einen 26-jährigen Mann festgenommen, der einer Frau in der U-Bahn-Station Berliner Platz unter den Rock gefilmt haben soll. Der Tatverdächtige wurde von einem Zeugen beobachtet und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Besonders beunruhigend: Der Mann ist den Behörden bereits als Sexualstraftäter bekannt.
Die 34-jährige Frau hatte den Übergriff zunächst nicht bemerkt. Sie stand auf der Rolltreppe, als der Mann sich hinter ihr positionierte und sein Handy unter ihren Rock hielt. «In solchen Momenten fühlt man sich völlig entblößt und verletzt», berichtete ein Opfer ähnlicher Übergriffe kürzlich gegenüber lokalen Medien. Ohne den aufmerksamen Zeugen wäre der Täter vermutlich unerkannt entkommen.
Wie die Essener Polizei mitteilte, ergab die Überprüfung des Handys tatsächlich entsprechendes Bildmaterial. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. In seiner Wohnung fanden die Beamten weitere belastende Beweise. Die Ermittlungen laufen unter dem Verdacht der Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin begegnen mir immer wieder solche Fälle. Besonders auf den großen Verkehrsknotenpunkten wie dem Berliner Platz häufen sich die Vorfälle. Ein Polizeisprecher bestätigte: «Der Tatverdächtige ist bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte in Erscheinung getreten.»
Was bleibt, ist die Frage nach wirksamerem Schutz für potenzielle Opfer. Sicherheitsexperten raten zu erhöhter Wachsamkeit in öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch eigentlich sollte die Last der Sicherheit nicht bei den potenziellen Opfern liegen. Dieser Fall zeigt wieder: Zivilcourage kann den entscheidenden Unterschied machen.