Die nächtlichen Straßen Münchens sind normalerweise sicher – doch am vergangenen Mittwoch wurde diese Sicherheit für eine 17-Jährige erschüttert. Auf ihrem Heimweg im Stadtteil Ramersdorf wurde die Jugendliche Opfer eines sexuellen Übergriffs. Ein bislang unbekannter Mann stürzte sich gegen 22:30 Uhr auf sie und berührte sie unsittlich, bevor das Mädchen sich losreißen und fliehen konnte.
Die Polizei München sucht nun nach dem Täter. Er wird als etwa 30 Jahre alt und 1,70 Meter groß beschrieben, mit dunklem Teint und schwarzem, nach hinten gegelten Haar. Zur Tatzeit trug er ein helles T-Shirt und eine dunkle Hose. «Wir nehmen solche Vorfälle äußerst ernst und setzen alle verfügbaren Ressourcen ein, um den Täter zu finden», erklärt Hauptkommissar Stefan Reichert vom Kommissariat 15, das für Sexualdelikte zuständig ist.
Der Vorfall ereignete sich in der Melusinenstraße, als die Jugendliche nach einem Treffen mit Freunden auf dem Weg nach Hause war. Als langjährige Berichterstatterin über Sicherheitsthemen in München fällt mir auf: Gerade in den sonst ruhigen Wohnvierteln fernab der Innenstadt fühlen sich viele Frauen nachts besonders verletzlich. Die Straßenbeleuchtung ist oft spärlicher, und die Gegend menschenleerer als in den belebten Stadtteilen.
Laut Kriminalstatistik sind sexuelle Übergriffe in München im Vergleich zu anderen Großstädten selten, dennoch zeigt dieser Fall, wie wichtig Präventionsmaßnahmen und Aufklärung bleiben. Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise geben können, sich zu melden und rät jungen Menschen, nach Möglichkeit nicht allein im Dunkeln unterwegs zu sein.
Noch immer sucht der Schock die betroffene 17-Jährige heim. Was bleibt, ist nicht nur die Angst des Opfers, sondern auch die Frage: Wie kann München seine öffentlichen Räume für alle – besonders aber für junge Frauen – sicherer gestalten?