Die Essener Polizei ist seit den frühen Morgenstunden im Stadtgebiet unterwegs, um Schulwege sicherer zu machen. Der heutige bundesweite Aktionstag «sicher.mobil.leben» steht unter dem Motto «Kinder im Straßenverkehr schützen». Laut Unfallstatistik waren allein im vergangenen Jahr 54 Kinder unter 15 Jahren in Verkehrsunfälle in Essen verwickelt – eine Zahl, die Polizei und Eltern gleichermaßen beunruhigt.
An mehreren Grundschulen haben die Beamten heute Kontrollstellen eingerichtet. Vor der Markschule in Essen-Frohnhausen beobachte ich, wie Polizisten nicht nur Geschwindigkeitsmessungen durchführen, sondern auch das Gespräch mit Eltern suchen. «Wir kontrollieren gezielt Halte- und Parkverstöße in Schulnähe», erklärt Polizeihauptkommissar Rolf Weber. «Viele Elterntaxis schaffen erst die Gefahrensituationen, die sie eigentlich vermeiden wollen.»
Neben den Kontrollen gibt es auch Präventionsangebote. In leuchtenden Warnwesten führen Polizisten mit Grundschulkindern Übungen zum sicheren Überqueren der Straße durch. «Mein Sohn hat heute gelernt, dass er dreimal schauen muss, bevor er über die Straße geht», berichtet Mutter Sabine Müller, die ihren Sohn künftig öfter zu Fuß zur Schule begleiten möchte.
Die Aktion ist Teil der langfristigen Verkehrssicherheitsarbeit der Essener Polizei. Im Ruhrgebiet haben wir seit Jahren beobachtet, dass besonders die Zahl der Unfälle mit E-Scootern und Pedelecs gestiegen ist – auch bei Kindern. Polizeipräsident Dirk Schlüter betont: «Jedes verletzte Kind ist eines zu viel. Mit unserer Präsenz wollen wir alle Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.»
Bis zum Nachmittag werden die Kontrollen fortgesetzt. Die Polizei plant, die Ergebnisse noch diese Woche vorzustellen. Was bleibt, ist die Frage, ob ein einzelner Aktionstag reicht – oder ob wir nicht alle täglich mehr Rücksicht im Straßenverkehr nehmen müssen. Besonders dort, wo unsere Kleinsten unterwegs sind.