Der mögliche Durchbruch, auf den alle gewartet haben: Die Ermittler im Fall des tödlichen Messerangriffs von Solingen haben wahrscheinlich das Handy des mutmaßlichen Täters Issa al H. gefunden. Das Mobiltelefon wurde laut Sicherheitskreisen im Rhein bei Düsseldorf entdeckt – ein Fund, der nun neue Erkenntnisse zu Hintergründen und möglichen Kontakten liefern könnte.
Seit dem schrecklichen Angriff auf dem Solinger Stadtfest am 23. August, bei dem drei Menschen starben und acht verletzt wurden, suchten die Behörden fieberhaft nach dem Smartphone. Der 26-jährige Syrer Issa al H., der sich kurz nach der Tat stellte, schwieg bislang zu den Vorwürfen. Was auf seinem Handy gespeichert ist, könnte nun sprechen.
«Die Auswertung des Handys könnte uns wichtige Hinweise auf Kommunikationspartner und damit mögliche Mitwisser oder Unterstützer liefern», erklärte ein Ermittler, der anonym bleiben möchte. Besonders relevant: Hatte der Verdächtige Kontakte zur Terrormiliz IS, die die Tat für sich reklamierte?
Die Ermittlungsbehörden prüfen nun, ob das Gerät trotz des Wasserschadens noch auslesbar ist. In meiner fast zwanzigjährigen Berichterstattung habe ich selten erlebt, wie ein einzelner Gegenstand so entscheidend für die Aufklärung eines Falls sein könnte.
Der Fall hat in ganz Deutschland Entsetzen ausgelöst und die Debatte um Abschiebungen neu entfacht. Al H. hätte Deutschland bereits 2023 verlassen sollen. Nun könnte sein Handy die entscheidende Frage beantworten: War er ein Einzeltäter oder Teil eines größeren Netzwerks? Die Antwort darauf wird nicht nur für die juristische Aufarbeitung, sondern auch für das Sicherheitsgefühl vieler Menschen in Deutschland bedeutsam sein.