Der Sommer schickt einen letzten Gruß nach Frankfurt. Nach stürmischen Böen und Regenschauern am Wochenende steigen die Temperaturen zu Wochenbeginn wieder auf hochsommerliche 28 Grad. «Wir erleben gerade einen typischen Wetterumschwung im Spätsommer», erklärt Meteorologe Klaus Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Die Kaltfront, die gestern noch über Hessen hinwegzog, macht nun Platz für warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum.
Die Frankfurter nutzen die Wetterkapriolen pragmatisch. Auf dem Wochenmarkt in Sachsenhausen sah ich heute Vormittag Menschen mit Sonnenbrillen und Regenschirmen gleichermaßen. «Man weiß ja nie, was kommt», schmunzelt Gemüsehändlerin Heike Müller. Sie hat ihre Auslage vorsorglich mit einer Plane gesichert.
Besonders die Frankfurter Freibäder atmen auf. Nach einem durchwachsenen August könnte die kommende Woche noch einmal für volle Becken sorgen. Das Stadionbad verlängert deshalb seine Saison kurzfristig bis zum 15. September. «Wir rechnen mit einem starken Besucheransturm», sagt Bäderbetriebsleiter Thomas Weber.
Für die Landwirtschaft im Umland kommt der angekündigte Regen hingegen wie gerufen. Nach den trockenen Sommermonaten brauchen die Böden dringend Wasser. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit durchschnittlich 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter bis Sonntagabend.
Der Wetterwechsel zeigt einmal mehr, wie unbeständig der Spätsommer in unserer Region sein kann. Meine Wetterbeobachtungen der letzten Jahre in Frankfurt bestätigen: Der September ist immer für Überraschungen gut – vom Sommertag bis zum Herbststurm kann alles dabei sein. Packen Sie also sowohl Sonnencreme als auch Regenjacke ein – manchmal braucht man beides am selben Tag.