Article – Die sommerliche Hitzewelle trifft Berlin mit voller Wucht. Bei Temperaturen von fast 40 Grad suchten gestern tausende Berlinerinnen und Berliner Abkühlung in den städtischen Freibädern. Acht der 15 Sommerbäder erreichten zeitweise ihre maximale Kapazität und mussten den Einlass stoppen. Besonders das Prinzenbad in Kreuzberg und das Sommerbad Neukölln waren regelrecht überrannt.
«Um die Mittagszeit mussten wir die Tore schließen», berichtet Matthias Oloew, Sprecher der Berliner Bäderbetriebe. «Allein im Prinzenbad drängten sich über 7.000 Menschen.» Die Bäderbetriebe arbeiten am Limit. Das Personal schwitzt nicht nur wegen der Hitze – auch die angespannte Personalsituation macht den Betrieb zur Herausforderung. Trotz vorausschauender Planung sind die Kapazitäten begrenzt.
Was mir bei meinem Besuch im Prinzenbad auffiel: Die Stimmung bleibt trotz der Enge überraschend entspannt. Familien teilen sich kleine Schattenplätze, Jugendliche warten geduldig am Sprungturm. «Wir kommen seit 30 Jahren hierher», erzählt die Kreuzbergerin Monika Schuster (67). «So voll wie heute war es selten.»
Die Bäderbetriebe haben inzwischen reagiert und ihre Online-Tickets kontingentiert, um Chaos zu vermeiden. Wer sicher ins kühle Nass will, sollte früh buchen. Bei anhaltender Hitze wird die Lage in den kommenden Tagen kaum entspannter. Bleibt nur die Frage: Reichen Berlins Wasserflächen für immer heißere Sommer?