Die Menschen in Frankfurt atmen auf. Nach tagelangem Dauerregen kehrt die Sonne zurück und verspricht ein Wochenende, das den Namen Sommer endlich wieder verdient. Die Wetterexperten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) prognostizieren für die kommenden Tage steigende Temperaturen und deutlich weniger Niederschlag in der Rhein-Main-Region.
«Diese Wetterstabilisierung kommt genau zur richtigen Zeit», erklärt Meteorologe Michael Hoff vom DWD. «Viele Frankfurter waren nach den letzten regnerischen Wochen schon in echter Sommerdepression.» Die Zahlen sprechen für sich: Im Juli fielen bislang über 100 Liter Regen pro Quadratmeter – fast doppelt so viel wie im langjährigen Durchschnitt.
Besonders der Mainuferweg, der bei sommerlichen Temperaturen normalerweise von Joggern und Spaziergängern bevölkert ist, blieb zuletzt oft leer. Auch die Außengastronomie litt erheblich. «Wir haben an manchen Tagen nicht einmal die Stühle rausgestellt», berichtet Sarah Müller vom Café Mainblick am Eisernen Steg.
Als gebürtige Hamburgerin bin ich eigentlich regenresistent, aber selbst mir wurde es in den letzten Wochen zu viel. Bei meinen Recherchen in der Innenstadt beobachtete ich, wie schnell sich die Stimmung der Menschen mit dem ersten Sonnenstrahl wandelte. Plötzlich waren die Gesichter wieder entspannter, die Schritte leichter.
Die Wochenendprognose verspricht Temperaturen von bis zu 27 Grad am Sonntag. Das lockt auch die Veranstalter des traditionellen Mainfestes aus der Deckung. «Wir rechnen jetzt mit deutlich mehr Besuchern», sagt Organisator Peter Klein. «Die Schausteller haben ihre Wasserspiele schon gegen Sonnenschirme getauscht.»
Die langfristigen Modelle deuten auf eine Stabilisierung des Hochdruckgebiets hin. Das könnte bedeuten, dass Frankfurt endlich seinen Sommer bekommt – spät, aber hoffentlich von Dauer. Bleibt die Frage: Werden wir uns in zwei Wochen schon wieder nach Regen sehnen?