Der Freistaat Sachsen kurbelt den sozialen Wohnungsbau in Dresden mit neuen Millionen an. Insgesamt 55 Millionen Euro fließen dieses Jahr nach Dresden, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit dem Geld sollen etwa 1.000 neue Sozialwohnungen entstehen – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Aktuell gibt es in der Landeshauptstadt nur knapp 5.500 Sozialwohnungen bei rund 25.000 Berechtigten.
Auf dem überhitzten Dresdner Wohnungsmarkt sind die Fördermittel ein Tropfen auf den heißen Stein. «Wir kämpfen gegen eine Entwicklung an, die uns seit Jahren überrollt», erklärt Baubürgermeister Stephan Kühn. Die Mieten steigen in beliebten Vierteln wie Neustadt oder Striesen inzwischen auf über 10 Euro pro Quadratmeter – unbezahlbar für viele Familien mit mittlerem Einkommen.
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WiD plant mehrere Neubauprojekte in Pieschen und Striesen. Geschäftsführerin Jana Fischer betont: «Bei uns beginnt soziale Durchmischung schon bei der Planung. Wir setzen auf einen Mix aus geförderten und frei finanzierten Wohnungen.» Das Modell funktioniert, doch der Wohnungsbau kommt insgesamt zu langsam voran.
Ich erinnere mich an Gespräche mit Dresdner Familien vor zwei Jahren. Damals klagten viele über lange Wartelisten. Die Situation hat sich seitdem eher verschärft. Eine alleinerziehende Mutter aus Johannstadt erzählte mir letzte Woche: «Ohne Beziehungen hat man kaum eine Chance auf eine bezahlbare Wohnung.»
Immerhin: Die kommunale Wohnungspolitik rückt stärker in den Fokus. Stadtrat und Verwaltung haben eine Taskforce eingerichtet. Ob das reicht? Die steigenden Baukosten und der anhaltende Zuzug stellen Dresden vor enorme Herausforderungen. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob die Millionenhilfen tatsächlich die Wohnungsnot lindern können – oder ob Dresden den Kampf gegen steigende Mieten verliert.