Spanische Besucher sorgen für frischen Wind in Oberhausen. Im Rahmen des EU-Projekts «EPIC UP» begrüßte die Stadt gestern eine Delegation aus Valencia. 15 Fachleute aus Spanien sind gekommen, um innovative Stadtentwicklungskonzepte kennenzulernen und auszutauschen. Die Besuchergruppe wird vier Tage in Oberhausen verbringen – eine Zeit, die sowohl für die Gäste als auch die Gastgeber bereichernd sein dürfte.
Die spanische Delegation zeigt besonderes Interesse an der Umgestaltung ehemaliger Industrieflächen. «In Valencia stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen wie im Ruhrgebiet», erklärt Antonio Fernandez, Leiter der spanischen Gruppe. «Was hier in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurde, ist beeindruckend.» Auf dem Programm stehen Besuche im Gasometer, dem CentrO und dem Landschaftspark Duisburg-Nord.
Oberbürgermeister Daniel Schranz betonte bei der Begrüßung die Bedeutung des europäischen Austauschs: «Von solchen Begegnungen profitieren alle Seiten. Während wir unsere Erfolgsgeschichten teilen, lernen wir gleichzeitig von den innovativen Ansätzen unserer spanischen Partner.»
Was mich während der Begrüßungsveranstaltung besonders beeindruckte, war die Offenheit der Gespräche. Keine förmlichen Floskeln, sondern echtes Interesse aneinander. Als eine spanische Stadtplanerin vom Umgang mit Hitzeperioden in Valencia berichtete, machten sich die Oberhausener Experten eifrig Notizen.
Brigitte Weber von der städtischen Wirtschaftsförderung erklärt: «Das EPIC UP-Projekt ist mehr als Städtetourismus. Es geht um konkreten Wissenstransfer in Bereichen wie Klimaanpassung, nachhaltiger Mobilität und Bürgerbeteiligung.» Mehr zum Projekt gibt es auf der Website der Europäischen Kommission.
Die Ergebnisse des Austauschs sollen in beide Städte einfließen. Und wer weiß – vielleicht werden wir in einigen Jahren in Oberhausen Elemente aus Valencia entdecken, während dort ein Stück Ruhrgebietskultur Einzug gehalten hat. Der europäische Gedanke lebt von solchen Begegnungen auf Augenhöhe.