Die Bürgerinnen und Bürger in Essen-Nord nehmen die Zukunft ihrer Spielplätze selbst in die Hand. Am vergangenen Dienstag trafen sich rund 30 Anwohner bei strahlendem Sonnenschein auf dem Spielplatz an der Hesslerstraße, um gemeinsam über notwendige Verbesserungen zu diskutieren. Die städtische Statistik zeigt: In diesem Viertel leben überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern, doch der Zustand der Spielflächen lässt seit Jahren zu wünschen übrig.
«Unsere Kinder brauchen sichere und anregende Spielmöglichkeiten«, betont Monika Weber, Mutter von zwei Kindern und Initiatorin der Bürgerinitiative. Die vorhandenen Spielgeräte sind teilweise beschädigt, der Sandkasten verwildert, und an heißen Tagen fehlt jeglicher Sonnenschutz. Ein Problem, das ich bei meinen Recherchen in verschiedenen Stadtteilen immer wieder beobachte: Während in wohlhabenderen Vierteln moderne Spiellandschaften entstehen, warten andere Quartiere jahrelang auf Investitionen.
Der Bezirksbürgermeister Thomas Keller (SPD) war ebenfalls vor Ort und sicherte Unterstützung zu: «Wir haben die Anliegen der Bürger gehört und werden noch in diesem Jahr 50.000 Euro für die Neugestaltung bereitstellen.» Dies sei allerdings nur durch das hartnäckige Engagement der Anwohner möglich geworden, die über 200 Unterschriften gesammelt hatten.
Die Planungen sehen nun neue Klettergerüste, eine Nestschaukel und – besonders wichtig – Schatten spendende Bäume vor. Zudem sollen Sitzbänke für Eltern und Großeltern installiert werden. Ein Konzept, das die Bedürfnisse aller Generationen berücksichtigt.
Bemerkenswert ist, wie das bürgerschaftliche Engagement hier funktioniert hat. In Zeiten knapper Kassen zeigt sich: Wer laut genug ist und sich organisiert, kann etwas bewegen. Die Frage bleibt, ob es nicht eigentlich Aufgabe der Stadt wäre, für alle Kinder gleichwertige Spielmöglichkeiten zu schaffen – ganz ohne Petitionen und öffentlichen Druck.