Die Protestgruppe „Letzte Generation» hat erneut zugeschlagen: In der Nacht zum Mittwoch blockierten Aktivisten die Ausfahrten der Springer-Druckerei in Spandau. Mit dieser Aktion wollten sie verhindern, dass die gedruckten Tageszeitungen wie BILD und Welt ausgeliefert werden können. Die Polizei war schnell vor Ort und beendete den Protest nach kurzer Zeit.
«Wir blockieren heute den Springer-Verlag, weil die BILD-Zeitung seit Jahren Öl ins Feuer unserer gesellschaftlichen Konflikte gießt», erklärte eine Sprecherin der Gruppe. Konkret werfen die Aktivisten dem Verlag vor, zu einseitig und reißerisch über Klimaschutzmaßnahmen zu berichten und damit den dringend nötigen Wandel zu bremsen.
Es ist nicht der erste Protest dieser Art. Bereits vor vier Jahren hatte die damalige «Extinction Rebellion» die gleiche Druckerei blockiert. Ein Springer-Sprecher bestätigte den Vorfall, betonte aber, dass die Auslieferung der Zeitungen trotz der Blockade sichergestellt werden konnte.
In den letzten Monaten beobachte ich eine zunehmende Verhärtung der Fronten zwischen Klimaaktivisten und Medien. Die Protestler fühlen sich in ihrer existenziellen Sorge nicht gehört, während Verlage auf Pressefreiheit pochen.
Die Polizei beendete die Aktion nach etwa einer Stunde. Fünf Personen wurden vorläufig festgenommen. In den sozialen Medien zeigen sich die Reaktionen gespalten: Während einige die Aktionsform als Angriff auf die Pressefreiheit kritisieren, sehen andere darin ein legitimes Mittel, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
Was bedeutet es für unsere Demokratie, wenn Aktivisten gezielt Medien blockieren, die ihnen missfallen? Diese Frage wird uns wohl noch länger beschäftigen.