Der Stadtrat Essen hat gestern Abend mit deutlicher Mehrheit den Ausbau des Stadions an der Hafenstraße beschlossen. Damit bekommt Traditionsverein Rot-Weiss Essen nach jahrelangem Warten endlich die dringend benötigte Modernisierung seiner Heimspielstätte. Rund 30 Millionen Euro sollen in das Projekt fließen, wodurch die Kapazität auf etwa 20.000 Plätze steigt – eine Nachricht, die Fans, Vereinsführung und Stadtgesellschaft gleichermaßen aufatmen lässt.
Die Entscheidung fiel mit 45 Ja-Stimmen bei 23 Gegenstimmen. Besonders die Nord- und Westtribüne sollen umfassend erweitert werden. «Dieser Beschluss ist ein Meilenstein für den Verein und die gesamte Sportlandschaft in unserer Stadt», erklärte Oberbürgermeister Thomas Kufen nach der Abstimmung. Vereinschef Marcus Uhlig sprach von einem «historischen Tag für Rot-Weiss Essen».
Der Ausbau war überfällig. Bei meinen Besuchen in den letzten Jahren habe ich immer wieder erlebt, wie die Infrastruktur an ihre Grenzen stößt – besonders bei Spitzenspielen, wenn tausende Fans keinen Platz mehr finden. Auch die DFB-Auflagen für den Profifußball konnten nur mit Sondergenehmigungen erfüllt werden.
Die Stadt trägt mit 18 Millionen Euro den Löwenanteil der Kosten, weitere 12 Millionen kommen vom Land NRW. Der Baustart ist für Frühjahr 2025 geplant, die Fertigstellung für 2027 angepeilt. Während der Bauphase soll der Spielbetrieb weiterlaufen.
Was bedeutet dies für die Ruhrgebietsstadt? Mehr als nur Fußball. Der Ausbau stärkt die Identifikation mit dem Verein und schafft wirtschaftliche Impulse für den Stadtteil Bergeborbeck. Die Frage bleibt: Kann RWE sportlich mit der neuen Infrastruktur Schritt halten und den langersehnten Aufstieg in höhere Ligen schaffen?