In Stuttgart drohen ab Montag wieder Verkehrsprobleme. Wegen umfangreicher Bauarbeiten an den Stadtbahngleisen im Süden wird die wichtige Nord-Süd-Achse der Böblinger Straße von 28. Oktober bis 11. November teilweise gesperrt. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) nutzt die Herbstferien für dringende Gleisarbeiten im Bereich der Haltestelle Südheimer Platz.
Was viele Pendler besonders trifft: Die Sperrung betrifft eine der Hauptverbindungen zwischen Stuttgarter Süden und dem Zentrum. «Wir wissen, dass diese Einschränkungen erhebliche Auswirkungen haben, aber die Arbeiten sind unaufschiebbar», erklärt SSB-Sprecher Thomas Meyerhöfer. Betroffen sind die Stadtbahnlinien U1, U14 und U34, die in diesem Zeitraum nur eingeschränkt oder auf Umleitungsstrecken verkehren können.
Für Autofahrer wird es besonders eng. Die Fahrspuren der Böblinger Straße werden stadteinwärts auf eine reduziert, was zu erheblichen Staus führen dürfte. «Wer kann, sollte auf andere Verkehrsmittel umsteigen oder Homeoffice nutzen», rät die Stadt. Ich habe solche Baustellensituationen in Stuttgart schon oft beobachtet – die Auswirkungen waren stets größer als zunächst angenommen.
Anwohner des Stuttgarter Südens zeigen sich besorgt. «Das wird wieder ein Chaos wie bei der letzten Sperrung im Frühjahr», befürchtet Monika Lehmann, die täglich zur Arbeit in die Innenstadt pendelt. Aus meiner Erfahrung in der Berichterstattung über Verkehrsthemen in Baden-Württemberg weiß ich: Die ersten zwei, drei Tage sind meist die schlimmsten, bevor sich neue Routinen einspielen.
Die SSB verspricht, die Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen. Die Frage bleibt: Wann wird das chronisch überlastete Stuttgarter Verkehrsnetz endlich zukunftsfest? Vielleicht ist es höchste Zeit für ein grundsätzliches Umdenken in der Mobilität – nicht nur während der Baustellenzeiten.