Die Stadtbahn kreuzt in Dortmund zahlreiche Straßen – und immer wieder kommt es zu schweren Unfällen. Nach mehreren tödlichen Kollisionen hat die Stadt an bekannten Gefahrenpunkten nachgebessert. Allein im vergangenen Jahr wurden drei Menschen bei Zusammenstößen mit der Stadtbahn getötet, zwei davon an der gleichen Kreuzung in Dorstfeld.
Seit Jahren arbeiten die Stadt, Polizei und die Verkehrsbetriebe DSW21 gemeinsam daran, diese Unfallschwerpunkte zu entschärfen. An der Kreuzung Wittener Straße/Stiepestraße, wo es besonders häufig kracht, wurden nach intensiver Analyse die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. «Wir haben die Markierungen deutlich verbessert und zusätzliche Warnschilder angebracht», erklärt Frank Schmidt von DSW21.
Die Analyse der Unfälle zeigt ein klares Muster: Besonders gefährdet sind Fußgänger, die bei Rot die Gleise überqueren, und Autofahrer, die trotz Rotlicht abbiegen. «Die meisten Unfälle passieren nicht wegen technischer Mängel, sondern durch menschliches Fehlverhalten«, bestätigt Polizeisprecher Peter Bandermann. Besonders tragisch: Viele Opfer waren mit Kopfhörern unterwegs oder blickten auf ihr Smartphone.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung in der Region habe ich zu viele dieser vermeidbaren Tragödien miterlebt. Was mich besonders erschüttert: Die Stadtbahnfahrer leiden oft jahrelang unter den psychischen Folgen eines Unfalls, bei dem sie trotz Notbremsung machtlos waren.
Neben baulichen Veränderungen setzt die Stadt jetzt verstärkt auf Prävention. In Schulen und Seniorenheimen werden Sicherheitstrainings angeboten. Die Maßnahmen zeigen erste Erfolge: In diesem Jahr ist die Zahl der schweren Unfälle zurückgegangen. Doch jeder Unfall ist einer zu viel – Vorsicht an den Gleisen bleibt lebenswichtig.