Das Bundeskabinett in Berlin hat heute ein umfassendes Wachstumspaket beschlossen. Es soll deutschen Unternehmen Entlastungen von rund 32 Milliarden Euro in den kommenden vier Jahren bringen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln, die im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft ist.
«Wir müssen Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger machen», erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner nach der Kabinettssitzung. Besonders die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen sollen Firmen motivieren, mehr in Modernisierung zu investieren. Konkret können Unternehmen künftig neue Maschinen und Anlagen schneller steuerlich abschreiben.
Als ich gestern mit mittelständischen Unternehmern in Hamburg sprach, war die Erleichterung spürbar. «Endlich ein Signal, dass die Politik unsere Sorgen ernst nimmt», sagte mir ein Maschinenbauer mit 120 Mitarbeitern. Er plant nun Investitionen, die er monatelang aufgeschoben hatte.
Das Paket umfasst auch eine Prämie für Klimaschutz-Investitionen und bessere Verlustverrechnungen. Wirtschaftsverbände begrüßen die Maßnahmen grundsätzlich, kritisieren jedoch den Umfang als nicht ausreichend. «Ein guter erster Schritt, aber es braucht mehr strukturelle Reformen», so der BDI-Präsident Siegfried Russwurm.
Spannend bleibt, ob die Entlastungen tatsächlich zu mehr Wachstum führen werden. Die deutsche Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen – von Fachkräftemangel bis hin zur Energiewende. Können Steuererleichterungen allein diese Probleme lösen?