In Düsseldorfs Innenstadt kam es heute Vormittag zu einem Unfall zwischen einer Straßenbahn der Linie 706 und einem Mercedes-SUV. Der Zusammenstoß ereignete sich gegen 10:30 Uhr an der vielbefahrenen Kreuzung Heinrich-Heine-Allee/Steinstraße. Nach ersten Polizeiangaben wurden drei Personen leicht verletzt, darunter der Fahrer des Mercedes und zwei Fahrgäste der Straßenbahn.
Die Wucht des Aufpralls war selbst in den umliegenden Cafés zu spüren. «Ich hörte erst ein lautes Quietschen, dann einen dumpfen Knall», berichtet Anwohnerin Marie Krüger, die gerade auf dem Weg zum Einkaufen war. Die Straßenbahn entgleiste teilweise und schob den Mercedes mehrere Meter vor sich her.
Besonders bitter für die Düsseldorfer Innenstadt: Der Unfall ereignete sich mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Sofort bildeten sich lange Staus in alle Richtungen. Die Rheinbahn musste den Betrieb auf der betroffenen Strecke einstellen und richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein.
«Wir arbeiten mit Hochdruck an der Bergung der Fahrzeuge und der Reparatur der Gleise», erklärt ein Sprecher der Rheinbahn. Die genaue Unfallursache ist noch unklar. Die Polizei vermutet, dass der Mercedes-Fahrer die Vorfahrt der Straßenbahn missachtete.
Als ich vor Ort war, sah ich viele frustrierte Pendler, die versuchten, alternative Routen zu finden. Die Stimmung war angespannt, aber die Einsatzkräfte arbeiteten professionell und besonnen. Seit meiner Zeit als Reporterin in Baden-Württemberg habe ich selten einen Unfall mit solchen weitreichenden Verkehrsbeeinträchtigungen erlebt.
Die Polizei rechnet damit, dass die Aufräumarbeiten bis in den späten Nachmittag dauern werden. Verkehrsteilnehmer sollten das Gebiet weiträumig umfahren. Die Rheinbahn empfiehlt, auf U-Bahnen oder alternative Straßenbahnlinien auszuweichen.
In einer Stadt, in der der öffentliche Nahverkehr und der Individualverkehr so eng verzahnt sind wie in Düsseldorf, zeigt ein solcher Unfall, wie fragil unser urbanes Verkehrssystem eigentlich ist. Ein Moment der Unachtsamkeit, und tausende Menschen spüren die Folgen.