In Hamburg-Wilhelmsburg sind am Donnerstagnachmittag rund 10.000 Haushalte und Betriebe für etwa zwei Stunden ohne Strom gewesen. Der Ausfall begann gegen 14:30 Uhr und betraf neben Wilhelmsburg auch Teile von Steinwerder. Laut Angaben des Netzbetreibers Stromnetz Hamburg war ein Kabelfehler im 10.000-Volt-Netz die Ursache.
«Es hat plötzlich überall geklickt, und dann ging nichts mehr», berichtet Anwohnerin Maren Schmidt, die in einem Friseursalon arbeitet. «Mitten im Haarschnitt standen wir im Dunkeln. Das ist uns in den letzten Jahren nicht passiert.»
Die Techniker von Stromnetz Hamburg konnten die Versorgung schrittweise wiederherstellen. Um 16:45 Uhr waren alle betroffenen Gebiete wieder am Netz. Besonders betroffen waren Gewerbetreibende und Gastronomen. «Ein Sommernachmittag ohne Kühlung und Kassensysteme – da geht uns einiges an Umsatz verloren», erklärt Restaurantbesitzer Ali Yilmaz.
Der Hamburger Verkehrsverbund meldete vorübergehende Einschränkungen bei Ampeln und Bahnen. Die Feuerwehr musste zu acht Einsätzen ausrücken, meist um Menschen aus steckengebliebenen Fahrstühlen zu befreien.
In meinen fast 20 Jahren Berichterstattung erlebe ich immer wieder, wie verwundbar unsere hochdigitalisierte Gesellschaft bei Stromausfällen ist. Besonders für ältere Menschen und kleine Betriebe bedeuten solche Ausfälle oft mehr als nur kurze Unannehmlichkeiten.
Stromnetz Hamburg versichert, dass die Ursache nun vollständig behoben sei. Die Frage bleibt: Sind unsere städtischen Netze robust genug für die zunehmenden Extremwetterereignisse und den steigenden Strombedarf? Ein Gedanke, der viele Hamburgerinnen und Hamburger bewegt, während sie ihre Kühlschränke wieder einräumen.