Die Situation in der Aschauer Straße in München Ramersdorf entwickelte sich gestern Abend dramatisch: Eine herabgestürzte Stromleitung legte sich wie eine gefährliche Schlinge über einen Smart, in dem zwei Menschen eingeschlossen waren. Sie wagten nicht, das Fahrzeug zu verlassen – zu groß die Gefahr eines lebensbedrohlichen Stromschlags.
Was genau passiert war? Nach ersten Erkenntnissen kollidierte zunächst ein anderes Fahrzeug mit einem Strommast, wodurch die Leitung riss und auf den Smart fiel. Die Feuerwehr München rückte mit Spezialkräften an und sperrte den Bereich weiträumig ab.
«Es war eine äußerst heikle Situation», erklärte Einsatzleiter Martin Weber vor Ort. «Bevor wir die Insassen befreien konnten, mussten die Stadtwerke den Strom in diesem Bereich komplett abschalten.» In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine solche Mischung aus Anspannung und professioneller Ruhe bei Einsatzkräften erlebt.
Die Rettung dauerte fast eine Stunde. Anwohner beobachteten den Einsatz von ihren Fenstern aus. «Es war beängstigend zu sehen, wie die beiden dort festsaßen, ohne sich bewegen zu können», berichtete eine Augenzeugin.
Die befreiten Smart-Insassen blieben körperlich unverletzt, standen jedoch unter Schock und wurden vom Rettungsdienst betreut. Der Fahrer des erstverunfallten Wagens erlitt leichte Verletzungen.
Der Vorfall erinnert an die oft unterschätzte Gefahr von Stromleitungen im Straßenverkehr. Experten raten: Wer in eine ähnliche Situation gerät, sollte unbedingt im Fahrzeug bleiben und den Notruf wählen. Nur wenn Feuer ausbricht, sollte man mit einem gezielten Sprung das Auto verlassen – ohne dabei Fahrzeug und Boden gleichzeitig zu berühren.