Die Nacht über dem Frankfurter Hauptbahnhof wurde am Dienstag von einem tragischen Zwischenfall überschattet. Zwei Bahnmitarbeiter erlitten bei Wartungsarbeiten einen Stromschlag und wurden schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen 2:00 Uhr nachts an einer Oberleitung im Bereich des Gleises 9, wie die Bundespolizei mitteilte. Beide Männer kamen umgehend in ein Krankenhaus.
Die Oberleitung führt 15.000 Volt – eine Spannung, die für Menschen lebensgefährlich ist. Nach ersten Erkenntnissen arbeiteten die beiden Techniker an der Stromleitung, als es zum Unglück kam. Was genau schiefgelaufen ist, bleibt vorerst unklar. Die Bundespolizei hat gemeinsam mit der Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Umstände zu klären.
«Wir sind tief betroffen von diesem Vorfall», erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn. «Unsere Gedanken sind bei den verletzten Kollegen und ihren Familien.» Der Konzern betont, dass Sicherheitsvorschriften bei Arbeiten an Oberleitungen äußerst streng sind.
Der Bahnverkehr musste in der Nacht teilweise eingestellt werden. Techniker sperrten den betroffenen Bereich großräumig ab. Am Morgen normalisierte sich die Lage wieder, doch einzelne Verspätungen waren noch zu spüren.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder erlebt, wie gefährlich die Arbeit an der Bahninfrastruktur sein kann. Die Techniker arbeiten oft nachts, wenn weniger Züge fahren, und das unter enormem Druck.
Die Unfallstelle wurde inzwischen für weitere Untersuchungen gesichert. Ein Sachverständiger wird die technischen Umstände prüfen. Experten für Arbeitssicherheit weisen darauf hin, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Arbeit an Hochspannungsleitungen zu den gefährlichsten Tätigkeiten zählt. Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, ob die Sicherheitsstandards ausreichen – oder ob sie vielleicht noch strenger überwacht werden müssen.