In deutschen Krankenhäusern wird täglich eine Verpflegung serviert, die unsere Gesundheit zusätzlich belasten könnte. Eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Charité Berlin enthüllt, dass die Krankenhauskost nicht nur wenig gesund ist, sondern auch erhebliche Umweltauswirkungen hat. Als ich die Ergebnisse las, wurde mir bewusst, wie wenig wir bisher über diesen Zusammenhang nachgedacht haben.
Die Zahlen sind alarmierend: Die typische Krankenhausverpflegung überschreitet bei Fleisch und Milchprodukten die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung um mehr als das Doppelte. Gleichzeitig bietet sie nur halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen. «Wir müssen die Ernährung in Gesundheitseinrichtungen grundlegend überdenken», sagt Studienleiterin Dr. Sabine Gabrysch. «Es ist paradox, dass wir Menschen in Einrichtungen, die der Gesundung dienen sollen, mit Nahrung versorgen, die langfristig krank machen kann.»
Der ökologische Fußabdruck dieser Ernährungsweise ist ebenfalls besorgniserregend. Pro Portion entstehen durchschnittlich 4,1 Kilogramm CO₂-Äquivalente – deutlich mehr als bei einer klimafreundlichen Ernährung mit 2,7 Kilogramm. Dies hat nicht nur Folgen für unsere Umwelt, sondern indirekt auch für die Gesundheit, da der Klimawandel selbst ein wachsendes Gesundheitsrisiko darstellt.
Was mich besonders nachdenklich stimmt: Krankenhäuser könnten eigentlich Vorbilder für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung sein. Schon während meiner Recherchen zur Gesundheitsversorgung in Osteuropa fiel mir auf, wie stark Ernährungsweisen kulturell verankert sind und wie schwer Veränderungen fallen. Die Forschenden empfehlen nun eine Umstellung auf mehr pflanzliche Kost, die sowohl gesünder als auch klimafreundlicher wäre.
Einige Kliniken gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Doch für einen flächendeckenden Wandel braucht es politischen Willen und finanzielle Unterstützung. Die Frage bleibt: Wann erkennen wir endlich, dass Gesundheitsversorgung und Umweltschutz keine getrennten Themen sind?