In Berlin und Brandenburg kämpfen Einsatzkräfte seit gestern mit den Folgen des schweren Unwetters. Sturm «Marina» fegte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h über die Region und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Bäume stürzten auf Straßen und Schienen, Dächer wurden abgedeckt. Die Feuerwehr rückte zu mehr als 1.500 Einsätzen aus, wie die Berliner Leitstelle mitteilt.
«Wir arbeiten seit gestern Abend im Dauereinsatz«, berichtet Feuerwehrsprecher Karsten Müller. «Die Lage bleibt angespannt, aber wir kommen voran.» Besonders betroffen sind die südlichen Stadtteile Berlins und der Nordwesten Brandenburgs. In Potsdam-Mittelmark wurden drei Menschen durch herabfallende Äste verletzt, einer davon schwer.
Der Bahnverkehr ist weiterhin stark eingeschränkt. Auf mehreren Regionalbahnstrecken fallen Züge aus oder fahren nur eingeschränkt. Die Deutsche Bahn hat Hunderte Techniker im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren.
Bei meinem Besuch in Berlin-Zehlendorf heute Morgen sah ich Anwohner, die gemeinsam Sturmschäden beseitigten. «So was habe ich in 40 Jahren nicht erlebt», sagte mir die 67-jährige Rentnerin Helga Meyer, während sie Äste aus ihrem Vorgarten räumte.
Die Aufräumarbeiten werden laut Krisenstab noch mehrere Tage dauern. Schulen und Kitas in den betroffenen Gebieten bleiben teilweise geschlossen. Meteorologen geben vorsichtig Entwarnung: Die Wetterlage beruhigt sich, doch vereinzelte Sturmböen sind weiterhin möglich. Eine Mahnung, dass extreme Wetterereignisse auch in unserer Region zunehmen.