Der Sturm, der seit gestern über Berlin fegt, hat verheerende Folgen. Sechs Menschen wurden durch umstürzende Bäume verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Ein Baum stürzte im Bezirk Lichtenberg auf ein fahrendes Auto, dessen Fahrerin schwer verletzt ins Krankenhaus kam. Feuerwehr und Polizei rückten zu über 800 Einsätzen aus.
Die Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. «Das ist eine Extremsituation, wie wir sie selten erleben», erklärt Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr. Das öffentliche Verkehrsnetz wurde massiv beeinträchtigt. Besonders dramatisch: Die S-Bahn stellte ihren Betrieb außerhalb des Rings komplett ein. Tausende Pendler strandeten in der Stadt.
Ich war selbst am Hauptbahnhof, als die Durchsagen begannen. Die Gesichter der Menschen spiegelten eine Mischung aus Resignation und Sorge wider. Eine Frau neben mir versuchte verzweifelt, ihren Heimweg nach Potsdam zu organisieren. «So was hab ich in 20 Jahren Pendeln nicht erlebt», sagte sie kopfschüttelnd.
In Parks und auf Friedhöfen gilt ein Betretungsverbot. Die Berliner Stadtgärtnerei schätzt, dass etwa 50 Großbäume komplett entwurzelt wurden. Die Aufräumarbeiten werden Tage dauern. Der Deutsche Wetterdienst warnt: Mit Entspannung ist erst ab Donnerstag zu rechnen.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, wie verletzlich unsere Infrastruktur bei Extremwetter ist. Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. Mehr Informationen gibt es beim Deutschen Wetterdienst.