Die Champions League bekommt Konkurrenz – zumindest in Stuttgart. Nach 14 Jahren Europa-Abstinenz ist der VfB zurück auf internationaler Bühne und hat gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem überzeugenden 3:1 gegen Celta Vigo starteten die Schwaben perfekt in die Europa League und zeigten, dass sie nicht nur in der Bundesliga zu beachten sind.
Bereits nach 17 Minuten brachte Neuzugang Ermedin Demirović die Gastgeber in Führung. Der von Augsburg gekommene Angreifer nutzte eine Unachtsamkeit in der spanischen Abwehr und schob eiskalt ein. Vor 60.000 begeisterten Fans in der ausverkauften MHP-Arena ließ der VfB nicht nach und erhöhte durch El Bilal Touré auf 2:0 (41.). Der malische Stürmer, der erst im Sommer kam, verwertete eine präzise Flanke von Jamie Leweling mit dem Kopf.
Nach der Pause wurde es kurzzeitig spannend, als Vigos Williot Swedberg den Anschlusstreffer erzielte (48.). Doch der VfB blieb cool. Besonders Deniz Undav zeigte, warum er inzwischen auch Nationalspieler ist. Mit seinem Treffer zum 3:1 (65.) nach Vorarbeit von Angelo Stiller stellte er die Weichen endgültig auf Sieg.
„Das war ein besonderer Abend für uns alle», sagte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Spiel. „Die Atmosphäre war elektrisierend. Die Jungs haben den Fans gezeigt, dass wir auch international mithalten können.» Besonders beeindruckt zeigte sich der Coach von der Effizienz seiner Neuzugänge: „Sie haben sich nahtlos eingefügt und sofort Verantwortung übernommen.»
Was vor der Saison kaum jemand für möglich gehalten hätte, nimmt immer mehr Gestalt an: Der VfB etabliert sich nach der sensationellen Vizemeisterschaft als feste Größe im deutschen und europäischen Fußball. Und die Reise ist noch lange nicht zu Ende. In zwei Wochen geht es für die Schwaben international weiter – dann wartet mit Fenerbahce Istanbul die nächste Herausforderung. Wenn die Stuttgarter so weitermachen, dürften sie auch dort nicht chancenlos sein.