Der Blick aus meinem Redaktionsfenster in Stuttgart spricht Bände: Graue Wolken hängen tief über der Stadt. Doch laut Deutschem Wetterdienst steht uns zum Wochenende endlich eine Wetterbesserung bevor. Nach wochenlangen Regenschauern und Temperaturen um die 10 Grad könnten die Stuttgarter ab Samstag aufatmen – mit bis zu 16 Grad und sogar vereinzelten Sonnenstrahlen.
Der hartnäckige Tiefdruckeinfluss, der Baden-Württemberg seit Mitte April im Griff hält, schwächt sich langsam ab. «Wir sehen eine deutliche Stabilisierung der Wetterlage ab dem Wochenende», erklärt Meteorologe Martin Schönbein. Die Regenwahrscheinlichkeit sinkt von derzeit 80 auf unter 30 Prozent.
Für viele kommt die Besserung gerade rechtzeitig. Die Frühlingsfeste im Ländle litten stark unter dem Dauernass. Am Cannstatter Wasen blieben Schausteller teilweise ohne Kundschaft. «In 22 Jahren habe ich so ein verregnetes Frühjahr nicht erlebt», klagt Marktbeschicker Heinrich Lorenz beim Gespräch gestern.
Die Stuttgarter reagieren typisch schwäbisch-pragmatisch auf das Schmuddelwetter. Auf dem Schlossplatz sah ich diese Woche mehrere Kinder, die trotz Nieselregen fröhlich Roller fuhren. «Mir machet halt s’Beschte draus», meinte eine Mutter schulterzuckend.
Bleibt die Frage: Hält die Besserung an? Der Wettertrend für die kommende Woche deutet auf mildere Temperaturen hin, allerdings kehrt der Regen wohl zurück. Die Hoffnung auf einen sonnigen Frühsommer bleibt also bestehen – wenn auch mit gedämpften Erwartungen. Packen Sie den Regenschirm lieber weiterhin ein.